Monat für Monat verkündet die Bundesagentur Erfolgs-zahlen. Viele Menschen fragen sich, wo sind eigentlich die ganzen Jobs, von denen da geredet wird? Wir ahnen es schon: Es ist ein Wunder der Statistik, das hier bejubelt wird. Schauen wir uns die Zahlen genauer an: Offiziell sind 2,9 Millionen Menschen arbeitslos. Dazu kommen 760.000 Arbeitslose, die in Beschäftigungsmaßnahmen oder krank gemeldet sind und 193.000 Menschen, die Kurzarbeitergeld bekommen – sie haben also keine oder wenig Arbeit und kriegen den Lohn zum Teil von der Bundesagentur – sonst wären sie ihren Job los. Das sind rund 4 Millionen Menschen, die eigentlich als arbeitslos zu zählen wären. Die Quote läge dann bei mindestens 10% und nicht bei den jetzt offiziellen 6,7%. Die meisten Arbeitslosen beziehen ALG II, nämlich rund zwei Millionen und davon ist die Hälfte bereits seit mehr als 12 Monaten arbeitslos. Massenarbeitslosigkeit und Armut durch Hartz IV ist ein Dauerphänomen in Deutschland. Es gibt 500.000 gemeldete offene Stellen. Selbst wenn also alle diese Stellen besetzt werden könnten, wären immer noch mehr als 3 Millionen Menschen ohne Arbeit. Von den vielen Beschäftigten, die es laut Statistik jetzt gibt, arbeiten mehr als 20% im Niedriglohnsektor und rund 5 Millionen sind nur geringfügig beschäftigt. Mehr als 1,2 Millionen Menschen arbeiten für so niedrige Löhne, dass sie ergänzende ALGII-Leistungen beantragen müssen. Ein Niedriglohn- und Teilzeit-Jobwunder.
Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit